čtvrtek 20. dubna 2017

DEUTSCHLANDISTAN (2)


Ein Tscheche schreibt...

Sie sind sehr gut integriert, man kann sagen, dass sie eigentlich keine türkischen Deutschen, sondern deutsche Türken sind. Also – vor allem Deutsche, sodass sie im bevorstehenden Referendum für einen Mann mit diktatorischen, ja faschistischen Tendenzen selbstverständlich nicht stimmen werden. Sie sehen sehr gut, was zur Zeit in Türkei passiert und sie wissen, dass es mit der Demokratie und Menschenrechten nichts Gemeinsames hat. „Unsere“ Türken sind ganz andere Menschen als die fanatische Menge, die Erdogan in Istanbul und Ankara zujubelt...
Diese Überzeugung der Deutschen, dass ihre türkischen Mitbürger klare und eindeutige „Nein“ zur Absicht ihres President, die unbeschränkte Macht zu ergreifen, hat einen riesigen Schlag erlitten – zwei Drittel dieser „integrierten“, „vernünftigen“, „in einem vorbildlichen demokratischen Staat lebenden“ Türken haben gezeigt, dass sie in der Wirklichkeit die Diktatur der Demokratie vorziehen. Und in anderen Westländern sieht es nicht anders aus. Im Gegenteil – kurz gesagt, hier hat man sogar noch „besser“ als in Türkei gewählt...
Die grossen Kundgebungen in deutschen Städten, die den Erdogans Sieg begrüssten, die Tatsache, dass die Mehrheit der Türken in Deutschland ihrem neuen Sultan die bediengungslose Treue verspricht und vor allem die Entschlossenheit dieser Millionen, an Befehl ihrer Führer Schluss mit der gehassten Demokratie zugunsten des deutschen Kalifat zu machen, das alles bedeutet nicht nur die direkte Bedrohung des demokratischen Fundamentes des Staates, sondern auch die wahrschenlichsten Richtung der künftigen Ereignisse zeigt. „Der Führer befiehlt – wir folgen.“ Diesen Schrei konnte man in Deutschland von Erdogansanhängern nach der „siegreichen“ Wahl am häufigsten hören.
Aber – man muss in diesen schweren Zeiten die Ruhe bewahren, nicht wahr? Wir Deutsche sind brave Bürger und keine Hetzer. Wir schaffen das. Merkel hat es ja gesagt...

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